Work in progress | Wie ein Linolschnitt im Atelier entsteht

Ich liebe künstlerische Druckgrafiken – experimentelle Druckgrafiken um genau zu sein 😉 Das war nicht immer so. Wie bei vielen Anderen auch bin ich in der Schule im Kunstunterricht mit Linolplatten und -­‐messer und starren Themenvorgaben gequält wurden. Das Ende des Lieds war häufig: Reaktion der Kunstlehrerin „Thema verfehlt“ und Ivonne frustriert!

Aber zum Glück hat sich meine Tür zu Druckgrafiken und Linolschnitt durch ein ganz tolles Projekt während meiner Meisterklasse wieder ganz weit geöffnet:
Wir wurden von einer Druckerei angefragt, ob wir nicht einen Kalender mit mehrfarbigen Linolschnitten entwerfen wollen: Wir Künstler:innen entwerfen und erstellen die Druckplatten, die finalen Kalenderblätter und Heftung worden in der Druckerei gemacht. Auflage 500 Stück!
Ja, und klar – wollten wir!

Das gemeinsame Thema war schnell gefunden: Sonderzeichen. Jede:r hat sich ein Zeichen ausgesucht (Ivonne: „@“), und dann ging’s auch schon los. Das war eine sehr spannende Zeit, weil 3 Druckplatten zu erstellen geht ganz schön in die Hand, und das hinterher alles gut übereinander passt war auch nicht so einfach wie gedacht. Aber das Ergebnis war so so toll:

 

Die Leidenschaft für Druck war (wieder) geweckt! Und heute arbeite ich immer wieder und gern mit Linolschnitt – das Schnitzen der Druckplatte hat schon was Meditatives. Und man ist gleichzeitig auch kognitiv gefordert: immer seitenverkehrt denken und darauf achten, was man wegschneidet (inkl. Finger!). Denn, was weg ist weg und im Zweifelsfall ist auch die Platte dahin. ;( Im Frühjahr habe ich mal wieder an ein Linolschnitt Projekt gemacht:
Das Thema ist Transformation und Spuren, vom Virtuellen ins Digitale und analoges Hören.

So richtig zu frieden war ich aber nicht. Die Platte und das Motiv sind gut, aber der reine Druck war mir viel zu eindimensional. Also habe ich alles erst mal zur Seite gelegt…

Da ich sehr häufig in Serie und mit Überarbeitung, -­‐überlagerung arbeite, habe ich die Drucke dann ein paar Wochen später mit Collagentechnik und Siebdrucken weiter bearbeitet.

Ich liebe Drucktechniken! :‐*