Ist das Kunst, oder kann das weg? | Höhen und Tiefen im künstlerischen Arbeiten

Ich habe schon immer gerne gemalt und gekünstelt – und war dabei wohl auch immer [de:rˀa:rtɪç] besonders, und bin meinen eigenen Weg gegangen. So erzählt meine Mutter immer, das ich in der Kita die schwarzen Punkte neben den roten Kreis geklebt habe, als ich einen Marienkäfer „malen“ sollte. Ganz klar „völlig unkreativ“, dies war das Urteil der Erzieherin. Solche und ähnliche Situationen sind mir immer wieder begegnet:

  • Bei der beruflichen Entscheidung nach dem Abitur – „Lern lieber was ordentliches!“
  • Bei der gescheiterten Abnahme einer Semesterarbeit im Studium – „Was soll das denn sein, übermale das mal lieber!“
  • Bei meiner Diplomprüfung, die abgebrochen werden sollte – „Das kann kein Portrait sein, weil da erkennt sie ja Niemand!“

Ganz häufig stand ich dann da und wusste nicht weiter: Bin ich gut genug? Warum versteht mich (und meine Kunst) Niemand? Ist das das Richtige für mich?
Aber mal ehrlich: Was ist schon Richtig oder Falsch in der Kunst? Es kann anders, besonders oder natürlich auch verstörend sein, aber niemals falsch.
So habe ich:

  • Später nebenberuflich Kunst an einer Privatschule studiert – und meine Leidenschaft professionalisiert.
  • Die Semesterarbeit so gelassen, wie ich sie „richtig“ fand – und für die Nachprüfung einfach eine neue Arbeit erstellt.
  • Die Diplomprüfung gerettet, indem ich den Titel „Portrait“ zurückgezogen habe
    (obwohl ich tief in mir anderer Meinung war!) – und dann später von einem weiteren Professor aus der Prüfungskommission das tollste Kompliment ever bekam: „Frau Haake, ich erkenne Sie. Und machen Sie bitte weiter so.“

Ich glaube ganz fest dran:
Jeder ist ein Individuum – und hat seine eigene Sprache und Bildsprache, die gehört und gesehen werden will! :-­*

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